Menschen, die dich beim Reden berühren, haben meist diese Eigenschaft – überraschende Studie

Was es bedeutet, wenn du jemanden ständig beim Reden berührst – laut Psychologie

Stell dir vor, du unterhältst dich gerade mit jemandem, und plötzlich landet die Hand dieser Person ganz beiläufig auf deinem Arm. Es folgen kleine Gesten an deiner Schulter oder deinem Rücken. Manche Menschen berühren beim Sprechen fast ständig ihre Gesprächspartner. Doch was steckt eigentlich dahinter?

Körperliche Berührung ist ein kraftvolles Werkzeug der nonverbalen Kommunikation. Sie übermittelt Emotionen, schafft Nähe und beeinflusst, wie wir andere wahrnehmen. Die Psychologie bietet spannende Einblicke, warum manche Menschen zum „Berühren“ neigen – und was das über ihre Absichten verrät.

Die Macht der Berührung: Was die Forschung zeigt

Berührung zählt zu den ältesten Formen sozialer Kommunikation. Schon Kleinkinder nutzen sie, lange bevor sie sprechen können. Studien zeigen, dass durch einfache Berührungen komplexe Emotionen wie Mitgefühl, Trost und Freude vermittelt werden können – oft klarer als durch Worte. Berührungen beeinflussen unsere Stimmung, schaffen Vertrauen und fördern zwischenmenschliche Bindung.

Wissenschaftliche Arbeiten belegen, dass selbst kurze, freundliche Berührungen unsere Wahrnehmung vom Gesprächspartner positiv beeinflussen und helfen können, Stress zu reduzieren. Ein Schlüsselmechanismus dabei ist das sogenannte Kuschelhormon: Oxytocin.

Oxytocin: Das Hormon der Nähe

Wird der Körper sanft berührt, kann dies im Gehirn die Ausschüttung von Oxytocin auslösen – ein Hormon, das Vertrauen stärkt, emotionale Bindung fördert und Wohlbefinden erzeugt. Interessanterweise wirkt Oxytocin nicht nur beim Empfänger, sondern auch beim Initiator der Berührung.

Warum manche Menschen mehr berühren als andere

Ob jemand beim Reden häufig berührt, hängt von vielen Faktoren ab – darunter Persönlichkeitsmerkmale, kulturelle Prägung und der situative Kontext.

Extraversion und Offenheit

Menschen mit extravertierter Persönlichkeit neigen dazu, körperlich aktiver zu kommunizieren. Sie suchen Nähe, scheuen weniger vor Körperkontakt zurück und initiieren Berührungen häufiger.

Emotionale Intelligenz

Einfühlsame Menschen nutzen Berührungen oft instinktiv, um Trost zu spenden oder Nähe auszudrücken. Studien zeigen, dass Mitgefühl durch Berührung wahrnehmbar und messbar wird.

Soziale Dominanz

In bestimmten Situationen wird Berührung gezielt eingesetzt, um eine dominante oder kontrollierende Position zu unterstreichen. Solche „Power Touches“ kommen besonders in hierarchischen Konstellationen vor.

Romantisches Interesse

In der frühen Phase zwischenmenschlicher Anziehung kann Berührung ein Zeichen für sexuelles oder romantisches Interesse sein.

Kulturelle Unterschiede im Umgang mit Berührung

Der kulturelle Hintergrund beeinflusst stark, wie akzeptabel häufige Berührungen im Gespräch sind. In süd- und lateineuropäischen Ländern gehört körperliche Nähe selbstverständlich zur Kommunikation, während in Deutschland mehr Zurückhaltung als höflich gilt.

Der deutschsprachige Kontext

In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird Körperkontakt im öffentlichen Raum oft sparsamer eingesetzt. Frauen zeigen häufiger Berührungsverhalten als Männer, was auf unterschiedliche soziale Rollenbilder zurückzuführen sein kann.

Wie du auf häufige Berührungen reagieren kannst

Ob angenehm oder unangenehm – so reagierst du souverän auf Berührung im Gespräch:

Wenn die Berührung angenehm ist

Signalisiere Wohlbefinden durch entspannte Körpersprache und Lächeln. Entsteht so ein gegenseitiges Vertrauen?

Wenn die Berührung unangenehm wird

Setze freundliche, aber klare Grenzen. Rücke leicht zurück, verschränke die Arme oder sag höflich: „Ich bin eher jemand, der nicht so gern berührt wird.“

Wenn du unsicher bist

Beobachte genau: Berührt die Person auch andere häufig? In welchem sozialen Rahmen passiert es?

Was deine eigenen Berührungsgewohnheiten über dich verraten

Vielleicht stellst du fest, dass du beim Sprechen oft andere berührst. Eine ehrliche Selbstreflexion kann aufschlussreich sein:

  • Berühre ich bestimmte Personen häufiger als andere?
  • Wie reagieren andere auf meine Berührungen?
  • Bewusstes oder unbewusstes Verhalten?
  • Was möchte ich damit ausdrücken?

Je besser du dein eigenes nonverbales Verhalten verstehst, desto gezielter und respektvoller kannst du es einsetzen.

Wenn Berührungen Grenzen überschreiten

So viel Nähe kann auch unangenehm werden: Nicht jede Berührung ist willkommen, manche werden als aufdringlich wahrgenommen.

Warnsignale für unangemessene Berührungen

  • Berührungen an ungewöhnlichen oder intimen Körperstellen
  • Trotz sichtbarer Zurückhaltung deinerseits wiederholen sie sich
  • Unpassend zur sozialen Situation
  • Die Person ignoriert deine Abwehrsignale

In solchen Fällen ist es wichtig, höflich, aber bestimmt Grenzen zu setzen.

Berührung in unterschiedlichen Lebensbereichen

Im beruflichen Alltag

Hier ist Vorsicht geboten. Selbst gut gemeinte Berührungen können missverstanden werden. Im Zweifelsfall lieber auf verbale Unterstützung setzen.

In romantischen Beziehungen

Körperliche Nähe ist Ausdruck von Intimität. Studien zeigen, dass Paare, die sich häufig berühren, oft zufriedener sind.

Beim Kennenlernen

In der frühen Phase braucht es Fingerspitzengefühl. Zu plötzliche Berührungen können abschreckend wirken.

Fazit: Mehr als eine Geste – Berührung als Spiegel der Persönlichkeit

Berührungen beim Reden sind selten zufällig. Dahinter steckt ein komplexes Zusammenspiel aus Persönlichkeit, Absicht und sozialer Prägung. Sie können Empathie zeigen, Sympathie signalisieren oder Grenzen austesten. Vertraue deinem Bauchgefühl – und reflektiere, was du selbst mit deinem Körper ausdrückst. Nonverbale Kommunikation ist kraftvoll, subtil und oft ehrlicher als Worte.

Was denkst du über Berührungen beim Reden?
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Einfühlungsvermögen zeigen
Dominanzgeste
Nervosität oder Gewohnheit
Grenzüberschreitung

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